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Assam [Seitenanfang] |
Das Anbaugebiet Assam liegt deutlich niedriger als die Hochlandplantagen Darjeelings, fast schon in der Ebene. Die Pflanzen sind dort kräftiger im Wuchs, der Tee-Aufguss ist weicher und voller in der Tasse. Die besten Qualitäten werden von Juli bis August gepflückt, während der Second Flush Ernte. Sie bieten die gleiche Vielfalt und Charakterfülle wie Top-Darjeelings. Sie sind aber leider mittlerweile auch genauso schwer zu finden - und genauso hoch im Preis. |
China [Seitenanfang] |
China ist - der ?berlieferung nach - das erste Land, in dem Schwarztee hergestellt wurde. Seine Anbaugebiete liegen niedriger als die bekannten Anbaugebiete Indiens. Die Chinapflanze ist kleiner und w?chst langsamer als die in Indien ?berwiegend angebaute Assamhybride. Die Tees sind ausgeglichen leicht und bittern kaum nach. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Anbaugebieten sind mit Ausnahme des erdigen Y?nnans, eher geringer ausgeprägt, aber interessant... Man kann mit viel Tee und kurzer Ziehzeit spritzige hocharomatische Tees erhalten. Mit weniger Tee und mit bis zu 3-5 Minuten Ziehzeit wird der Aufgu? voll und w?rzig. |
Darjeeling [Seitenanfang] |
Darjeeling liegt in den Ausläufern des Himalaya, zwischen Nepal, Sikkim und Bhutan.Diese Bergregion mit mächtigen Bergketten und tiefen Tälern steigt unmittelbar aus der Ebene auf. Die Höhenlage von 800 - 2000 Metern und das durch den Monsun feuchte Klima lassen einen hocharomatischen, lieblichen Tee wachsen. Man sollte sie kaum länger als zwei Minuten ziehen lassen und lieber etwas weniger nehmen. Je nach Geschmack und Wasser gen?gen ca. 8-12g für einen Liter. Über 60% der Plantagen haben bereits auf Bio-Anbau umgestellt. Die damit verbundene Verj?ngung der Pflanzenbestände hat eine Verbesserung des Geschmacks zur Folge. Das zeigen die Tees aus Singell, Makaibari, Pussimbing oder Ambootia. Doch diese Ernten kommen keineswegs immer als "offizielle" Bio-Tees in den Handel. Da der Bio-Markt begrenzt ist, scheuen Teeg?rten oft die Kosten der entsprechenden Zertifikate. |
Indien [Seitenanfang] |
Direkt an Darjeeling grenzen die indischen Anbaugebiete von Dooars, Nepal und Sikkim an. Sie produzieren first und second flush. Die first flush sind eher leicht und blumig. Bei den second flush treten die typischen Eigenheiten des Anbaugebiets stärker hervor. Immer wieder wurde hier versucht, Darjeeling zu kopieren - was stets in einem Fiasko endete. Seit einiger Zeit besinnt man sich auf die eigenen Ausgangsbedingungen und M?glichkeiten. So werden schöne und interessante Tees produziert, die das Niveau so mancher Darjeelings ?bertreffen. |
Japan [Seitenanfang] |
Senchas stellen die Hohe Kunst japanischer Tee-Erzeugung dar. Ihr intensives Aroma ist für uns Europäer anfangs oft schwer verständlich. Um die feinen Nuancen der Senchas kennen- und schätzen zu lernen braucht es Zeit und Geduld. Vor allem bei der Zubereitung. Die besten und aromatischsten Tees werden im Frühjahr gepflückt. Zum Sommer hin fällt die Qualität ab.Unser Gyokuro Japan Spezial und auch der Fuji sind typische Fr?hjahrspfl?ckungen, Kyoto Fukuyu Makoto und der ?Sencha? entsprechen der zweiten und dritten Ernteperiode. |
Kenia [Seitenanfang] |
Kenia hat seine Produktion orthodoxer Tees zugunsten der von CTC-Tees (Crushing-Tearing-Curling) reduziert. So wird es zunehmend schwieriger, gute Tees von dort zu bekommen. Eigentlich produziert nur noch die Plantage Marinyn auf die gute alte Art. Aber zum Glück gibt es von dort noch immer sehr schöne, volle und kr?ftige Tees. Die Sträucher auf dieser Plantage sind ausschlie?lich durch Setzlinge von einer "Ur-Pflanze" vermehrt worden. Das ergibt einen unglaublich gleichmäßigen und harmonischen Tee. Seine Fülle und Würze erinnert an Assam, ist aber milder und entwickelt weit weniger S?ure. Selbst die Brokenvariante ist weicher und runder als die vieler vergleichbarer Assamtees. Es sind typische, leckere Milch- und Zucker-Tees. |
Sri-Lanka [Seitenanfang] |
Im Candy Distrikt, auf guter H?henlage, liegt die kleine Teefabrik von Wattawalla. Vor f?nf Jahren begann dort das erste nennenswerte Projekt für den biologischen Anbau von Tee in Sri Lanka. Die Fabrik liegt in einem Gebiet mit vielen kleinen Farmen. Es war lange Zeit nicht m?glich, die eigenen Ernten zu verarbeiten. Diese Aufgabe mu?te an Teeverarbeiter im Umland ?bertragen werden. Mit der Umstellung auf kontrolliert biologischen Anbau (k.b.A.) wurde auch die Wattawalla-Fabrik gegründet. Die Ernten der Farmer werden dort gesammelt und zu schwarzem und grünem Tee verarbeitet. Anfangs mit einigen Schwierigkeiten behaftet, jetzt aber mit gro?em Erfolg, werden ein guter schwarzer Blattyp und zwei hervorragende Grüntees hergestellt. Besonders die Grüntees zeichnen sich neben einer schönen Tasse durch ein sehr gut gearbeitetes Blatt aus. Sri Lanka produziert auf zwei Höhenlagen (lowgrown und highgrown) gleichmäßige, langblättrige, tiefdunkle, fast schwarze Blatt- und Brokentees mit kräftigem Aroma und feiner Säure. Geerntet wird das ganze Jahr, nur durch die Monsunpausen unterbrochen. Top-Qualit?ten aber fallen in den Hauptanbaugebieten Uva und Dimbula nur im Frühjahr und Spätsommer an. Dimbula erntet die sch?nsten Tees im Frühjahr (Februar/M?rz), wahrend im Uva Distrikt die Haupterntezeit im Sommer (August/September) liegt. Beliebt sind vor allen Dingen die leichten Hochlandtees mit ihrem typischen Lemonflavour. |
Taiwan [Seitenanfang] |
Eine ganz besondere Spezialit?t aus Taiwan und China sind Oolongs. Das sind halbfermentierte Tees, die zwischen grünem und fast braunem Tee liegen. Sie sind grob gerollt, mit großen Blättern, hergestellt im alten, traditionellen Verfahren. Im Geschmack bleiben sind sie etwas eigenwillig, aber vollmundig. Sie verlieren nie ihre zarte und weiche Charakeristik. Dank ihres sehr geringen Teeingehalts sind sie auch abends gut zu genie?en. Die Haupterntezeit für Taiwan-Oolongs liegt in den Monaten Mai und Juni. In dieser Zeit geerntete Tees werden durch verschiedene Aussiebungen zu den einzelnen Blattgraden von fine bis superior verarbeitet. Gepflückt wird two leaves and a bud - die zwei jüngsten Blätter und die Blattknospe. Diese Spitzen-Oolongs brauchen in jedem Falle weiches Wasser um ihr zartes Aroma entfalten zu k?nnen. Ab Härtegrad 2 ist ein Wasserfilter die letzte Rettung. |